Wahre Vogelhaus-Geschichten

Was bisher war 7


Neue Beleuchtung und die ganz große Freude 2015!

Wir haben gerührt, nicht geschüttelt bzw. geklotzt, nicht gekleckert –
gerührt im Geldbeutel und geklotzt bei einer neuen Voliere :-)
Unsere Amazonen haben ein neues Heim bekommen! Eine nigelnagelneue Spezialanfertigung ganz aus Edelstahl, die in diesem Jahr mein persönliches Highlight ist und für Chico und Ginny ein gemütliches und vor allem ungiftiges Heim bietet. Vorerst mit Trennwand, da die beiden immer noch nicht gemerkt haben, dass sie Männlein und Weiblein sind… aber wir bleiben dran!

Und unser Papageienzimmer hat neue Tageslichtlampen bekommen bzw. eine neue, effektivere Anordnung der vorhandenen. Auch haben wir unsere Obstbäume, Weiden und die Haselnuss um ein paar schöne Äste erleichtert. Die bekommen jetzt unsere Vogelgäste als Neu-Möblierung.

Im Januar/Februar 2015 war ganz Deutschland fest in der Hand einer Erkältungs- und Grippewelle. Auch uns hat’s erwischt.
Blaustirnamazonenmädchen Ginny macht sich einen Spaß aus unserem Geschniefe und Gehuste und äfft alles nach ;-)

Noch ein Blaustirnamazonenmädchen wohnt grad hier: Das etwas schüchterne Klärchen zusammen mit ihrem Partner Freddy. Sobald ich „gute Nacht“ sage, rennt sie schnell zu ihrem Freddy und kuschelt sich an ihn. Er ist ihr großer Beschützer, und in der Tat ist er ein recht stattliches und schönes Exemplar einer Blaustirnamazone! Wenn ich zum Besen greife, dreht Freddy voll auf; wie ein umgelegter Schalter plappert und pfeift er dann, was der Schnabel hergibt.
Zu süß: Er hört sich ähnlich an wie Ginny, und sie haben auch einige Worte gemeinsam. Dementsprechend horcht oben Ginny auf, wenn sie unten Freddy hört.

Mohrenkopfpapagei Bubi war im letzten Jahr unser Ausbrecherkönig. Dieses Mal haben wir seine Ferienwohnung mit Karabinern gesichert! Bubi hat sich von seinem Nachbarn, Nymphensittich Robbi, eine Unart abgeguckt. Dieser ist recht launisch: Mal himmelt er mich fast an, erzählt und flötet – dann wieder schimpft er mit mir und will mich beißen. Bubi hat noch nie nach mir geschnappt – aber Robbi’s Verhalten scheint ihm zu imponieren.

Zum ersten Mal in seinem Leben kommt Gelbhaubenkakadu Ronny in den Genuss, eine Gelbhaubenkakadu-Dame zu sehen! Sie wohnt neben ihm und heißt Kuka. Kuka hat uns anfangs ganz schön gefordert und geschrien, was das Zeug hält. Dann auf einmal war der Bann gebrochen und sie wandelte sich zur charmanten, freundlichen Kakadu-Dame. Zwischen Ronny und Surinam-Amazone Johnny fühlt sie sich richtig wohl. Ronny drehte ihr anfangs den Rücken zu und wollte von dem Schreihals nichts wissen – nun sitzen er und Kuka friedlich Seite an Seite und beobachten sich entspannt.

Erwähnte ich schon Johnny, die Surinam-Amazone? Er ist mein Kuschelvogel :-)
Nicht ganz einfach, denn wenn andere Amazonenhähne da sind, kann er arg laut werden – aber: Ich darf ihn knuddeln, streicheln und sogar busseln! Wir verstehen uns und spielen miteinander wie alte Freunde. Klar, dass er es nicht mag, wenn ich auch mit den anderen spiele… da sollte ich mich manchmal zerrupfen und überall gleichzeitig sein.

Immer öfter sind auch die ganz kleinen Papageien bei uns zu Gast: Wellensittiche! Und wer meint, die zarten Kleinen störten sich vielleicht an den Großen im Zimmer, der sei eines Besseren belehrt: Es ist grad andersrum :-)
Wellis stören sich weder an der Größe noch an der Lautstärke etwa von Amazonen. Diese wiederum sind manchmal ganz schön genervt von dem ewigen Geplapper der Kleinen. Das Wellensittichpärchen Whoopie und Puggy singt und pfeift und unterhält munter plappernd das ganze Vogelzimmer. Die kleine Whoopie springt ans Gitter, um mich zu begrüßen :-)

Wenn 8 Wellensittiche auf einem Haufen mit im Zimmer sind, ist action in der Bude! Es macht Riesenspaß, das Schwarmleben zu beobachten. Jeder der Plappermäuler ist eine einzigartige Persönlichkeit genau wie die großen Papageien auch. Sie gehen sehr sozial miteinander um: Ältere und Schwächere werden als Erste an die Näpfe und die Kolben gelassen. Und man zwiebelt sie nicht, man lässt sie schön in Ruhe. Das könnten sich Menschen von den Vögeln abgucken!

Amazonen-Time: 1 Gelbwange, 1 Gelbstirn, 3 Blaustirne und 2 Venezuelas – davon 4 patente Hähne; 4 Machos, von denen jeder der Zimmerchef sein will – Hallelujah! Mittendrin Graupapagei George, der diesmal seine Damen vermisst, ist er doch sonst immer der Hahn im Korb, den alle weiblichen Graupapageien anbeten.

Gelbwangenamazone Timmy ist ein bisschen wie mein Chico; das muss wohl an der Art liegen. Sie sind überaus charmant und liebenswert, die Gelbwangen. Auch ihre Geräusche sind irgendwie besonders herzig: Chico gackert und lacht, und auch Timmy gackert und schnattert wie ein Huhn oder eine Ente. Dann sind sie total aus dem Häuschen und haben noch obendrein eine goldige Körpersprache dazu. Und mit ihren grün-rot-gelben Farben sind sie für mich mit die schönsten Papageien :-)

Hatten im Mai die Amazonen die Oberhand im Papageienzimmer, so gehörte im Juni alles den Grauen. Da wurde miteinander geschwätzt, gesungen und gepfiffen. Einer sagt „tschüs“, ein anderer „tschau“. Macht einer Blödsinn, wird er mit „nomol“ (hochdeutsch: nochmal) angestachelt. Es sind halt die Bühnenredner unter den Papageien :-)
Mein Stamm-Grauer Koko versucht mich immer zu zwicken, wenn ich ihn füttere – und tadelt sich dabei selber: „Lausbub!“ ruft er dann. Ist er oft ein Lausbub, kommt auch mal nur „Laus!“ raus ;-)

Juli ist wieder Amazonen-Monat. 3 Gelbstirne, 1 Gelbscheitel und 1 Weißstirn auf einem Haufen. Johnny hat sich Nachbarin Lorita als Freundin auserkoren.
Diese mag ihn zwar auch ganz gerne – er ist ja aber auch ein schöner Kerl! -, sie liebt aber trotzdem auch ihren mitgebrachten Plüschelefanten und bleibt ihm treu. Die Eine liebt ihr Plüschtier, der Andere liebt seine Schaukel: Weißstirnamazone Pedro steht so auf seine Schaukel, dass er sie vor lauter Freude völlig zernagt hat.
Pedro’s Partnerin Helga ist die Ruhe selbst. Nicht mal Johnny, Bibi und Gelbhaubenkakadu Schorschle, die gemeinsam den Laden aufmischen, können sie anstecken.

Weißstirnamazonen gibt es nicht so oft, aber in diesem Jahr hatte ich gleich zwei davon hier: Pedro und Moritz. Sie sind die Kleinsten unter den Amazonen.
Moritz ist ein Schatz und eine coole Socke – auch wenn ich ihm nicht mal ansatzweise sein Frauchen ersetzen kann, das er vergöttert. Aber mit Leckereien, die er genießt, und mit netten Nachbarn lässt es sich trotz Sehnsucht bei uns gut aushalten.

Nachdem wir am Wochenende live bei einem Open Air die „Hooters“ mit ihrem wunderbaren Lied „Johnny B.“ genießen durften, hat Amazone Johnny von mir diesen Spitznamen bekommen :-) Johnny hängt manchmal übermütig an der Käfigdecke baumelnd an einem Füßchen und verbiegt sich, wenn ich ihn am Bauch oder den Beinchen streichle. Sicher ist er kitzlig!

3 schwatzende Graue verschiedener Nationalität auf einem Haufen:
Ein Grieche, ein Italiener und ein Schwabe!!! Super süß: Abends sagt Cesare
„buena notte“, Koko schwäbelt „gute Nacht“ und George fügt an: „schlaf gut!“ Ist das nicht herzig?

Manchmal könnte man meinen, die Papageien interaktivieren. Manche Dinge und Aktionen kommen sehr situationsgerecht und strafen alle Wissenschaftler Lügen, die den Vögeln höhere Intelligenz versagen.
So kam von Graupapagei Paule, der sehr lange bei uns war und genügend Zeit hatte, seine Mitbewohner zu studieren, an den gerade übellaunigen, schimpfenden Mohrenkopfpapageien Hyronimus die Nachfrage: „Was isch’n los?“
Bei der Obst/Gemüse-Mahlzeit frägt er sich selbst: „Isch’s gut?“ – und antwortet danach sich selbst: „Lecker!“
Wenn es Abend wird, streckt sich Paule und gähnt – akustisch – und verabschiedet sich selbst mit „Gut‘ Nacht, Paul“, sobald ich das Licht lösche.

Noch ein anderer Graupapagei war recht lange bei uns. Wieder ein Koko.
Dieser Vogel könnte spannende Geschichten erzählen! Sein Alter kann nur geschätzt werden; sein Körperbau, das Gefieder und seine Bewegungen enttarnen ihn als sehr alten Vogel, der auch schon mehrere Vorbesitzer hatte. Ein Check der Vogelärztin ergab: Koko ist eine Dame. Wir haben also hier eine kleine Omi zu Gast :-)

Und ich habe Glück, denn die Omi mag mich und lässt sich liebkosen. Sie hat tollen Appetit und fühlt sich sichtlich wohl bei uns. Da Koko gerade der einzige Vogelgast ist, wohnt sie bei Chico und Ginny. Die beiden geben ihr mächtig Auftrieb; sie wird mit der Zeit richtig bewegungsfreudig und spielt freudig und dankbar mit allem, was wir ihr zum Spielen geben. Ein bisschen Calcium von mir tut sicher auch ein Übriges dazu.

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Krummschnabel zu uns in Pflege kommt. Meistens gehen seine Menschen in den Urlaub. Manchmal wird aber auch das Heim renoviert, gestrichen oder ein Umzug steht an.
Immer öfter muss auch ein kranker Mensch in die Klinik oder zur Reha, und so kommt es, dass ein Sittich oder Papagei auch mal für längere Zeit bei uns ist und zum halben Familienmitglied wird, so wie Koko.
Chico und Ginny kennen das und dulden die Neuen.
So sind wir eine süße, kleine Familie aus Grünen, Grauen und Federlosen :-)

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