Wahre Vogelhaus-Geschichten

Was bisher war 4

(= wahre Vogelhaus-Geschichten)

5 Jahre Vogelpension !!

Das Jahr 2012 – ein Jahr voller Jubiläen !

Das größte Jubiläum dieses Jahr war wohl die wunderbare Feier der Vogelpension, zu der viele Vogelfreunde kamen. Ich danke euch dafür !
Es war eine bunte Mischung aus Menschen und Krummschnäbeln, und sogar
einen Superstaren hatten wir hier (man lese den Bericht der Stuttgarter Zeitung auf meiner Startseite).
Gleichzeitig feierte ich meinen runden Geburtstag und hatte viele liebe Helfer und Gäste, die überall mit anpackten, Salate und Kuchen mitbrachten und sogar Papageienzubehör. Ohne all die tollen Leute wäre das so nicht gegangen.

Es gibt viele tolle Neuigkeiten für 2012!
Da ist zum Einen der kleine Superstar, der zum Glück überlebt hat und wieder ausgewildert werden konnte. Der war ein wirklicher Superstar, der sogar in der Zeitung kam ;-)

Zum Anderen ist zu meiner großen Freude Graupapageienmädel Heidi wieder da!
Ich kenne diese süße Maus quasi von ihren Kindertagen an und freue mich, dass auch sie nun wieder ab und zu bei mir ist.

Zu den schlimmen Dingen des Jahres 2012 zählt der Abschied meines Nymphensittichs Toc, der mit mir 34 Jahre Höhen und Tiefen erlebt hatte und den nun mitten in dem ganzen Trubel im Sommer die Kräfte verliessen. Ich habe ihm hier auf meiner Seite ein Angedenken gewidmet und werde ihn immer in meinem Herzen tragen.

Einige der Wildvögel sind gestorben, was mich immer in ein Loch reisst, so auch dieses Jahr ein Amselkind, direkt in meiner Hand. Und so viele Wildvögel, die wir tot von der Straße kratzen mussten, schienen es in den Vorjahren auch nicht gewesen zu sein. Das war schlimm.

Eine ganz tolle Erfahrung durfte ich aber zur Abwechslung auch mal mit ganz fremden Menschen machen, denn während die meisten im besten Fall so ein Wildvogelkind einfach nur abgeben, konnte ich miterleben, wie eine "ganz normale, berufstätige" Frau mit großem Einfallsreichtum und selbstloser Initiative einen kleinen Buntspecht rettete und päppelte. Die ganze Familie war mit einbezogen: Die Oma buddelte in Ameisenhäufen, der Sohn fing Insekten und die Frau organisierte, fuhr zu Tierärzten, kaufte ein. Wenn ich so etwas miterlebe, schenkt mir das wieder ein bisschen Hoffnung und Kraft, weiterhin Wildvogelkinder retten zu können.

Toc ist gegangen… und ein neues Leben kommt… und so ist Blaustirnamazonenmädel Ginny (alias Fritzle) in unsere grüne Familie eingezogen! Nun wohnt hier neben den beiden Amazonenmännern eine angehende Dame, und wir hoffen, dass sie sich bald besser benehmen werden… stänkerten sie sich doch sonst täglich gegenseitig an. Ginny ist noch nicht geschlechtsreif, hat nur Blödsinn im Sinn und bringt frischen Wind in die grüne Bande. Sie wohnt zur Zeit mit Blaustirnamazone China zusammen.
Das wird noch spannend werden, denn keiner weiß, wer sich wie verhält, wenn Ginny zu einer adretten Dame mutiert. Chico, der Chefgeier des Hauses, beobachtet sie schon jetzt manchmal recht interessiert – als würde er den Braten riechen, der da für ihn heranreifen könnte :-)

Viele Graupapageien waren wieder bei uns.
Besonders witzig ist es, wenn die Grauen gleichzeitig hier sind, die sich aus den Vorjahren schon kennen! Das ist dann Urlaub mit Freunden, auch für die Tiere :-)

Und ich werde dabei auch immer prima unterhalten:
Ronja und Rudi z.B. begrüssen mich mit "guten Morgen, Maus! Woll'n mer was essen?" Dann werden diverse Werbemelodien aus dem Fernsehen gepfiffen.
Pieter (auch liebevoll von mir Großfuß genannt) hat einen Riesenspaß dabei, sein Spielzeug auseinanderzunehmen und zu gucken, wohin auf dem Boden die hübschen bunten Perlen rollen.

Koko plappert wie ein Buch und bringt seine Timnehdame Trixie und mich zum Staunen. Seine Trixie ist Sportlerin, hängt sich wie Tarzan in die Liane (Hanfseil) und schwingt sich daran wie ein Äffchen durch den Käfig.
"Guck, Koko – Nudel! Traube! Guck mal – oooooh! Komm mal her – Banane! Das schmeckt! Da guckste wieder, hä?"
"Banane?" frägt Pedro. "Uäääh!" kommt aus irgendeiner Ecke der Grauen, und ich fühle mich ein bisschen wie in der Stammkneipe an der Theke!
Der eine röchelt, der Andere lacht, ein Kettenraucher ist auch dabei!

Ach ja, und ein Musiker darf auch nicht fehlen in der Runde der Grauen.
Musikalisch sind sie ja alle. Pedro mag Rockmusik. Er tanzt, pfeift, singt und headbangt sogar mit mir mit.
Graupapagei Rocky pfeift Klassik. Heute war "Figaro" dran.

Wenn es bei uns miaut, dann nicht etwa, weil wir auf die Katze gekommen sind… nein… Pedro ist's! Wenn wir gähnen, gähnt auch Pedro und wünscht anschließend "gut Nacht". "Gute Nacht, mein Schatz! Schlaf gut!" wünscht auch Lola.

Halsbandsittichdame Rudi besteht auf ihren Stammplatz am Spiegelschrank.
Wahrscheinlich, weil sich in den Spiegelfliesen die Wassertropfen herrlich machen – und sie liebt duschen über alles. Sie zwitschert hier angeregt mit Rüppelspapagei Pedro.

Wer bei uns unangemeldet klingelt, hat schlechte Karten!
Entweder wir hören's nicht, weil einer unten und einer oben ist – oder ich kann die Tür nicht öffnen, weil meine Blaustirnamazone China an mir dranhängt.
Die Nachbarin, die mir heute ein Päckchen brachte, muß sich ihren Teil gedacht haben, als ich die Tür nur einen winzigen Spalt öffnete mit den Worten "sorry, ich hab grad mein Huhn auf dem Kopf":-)

Die Amazonen Quax und Mohrle sind mal wieder wuschig und wie gewohnt verfressen. Sie spielen mit Rudi das Spiel "wer kann lauter schreien". Quax kann Spagat! Mayers-Papagei Lori möchte am liebsten den ganzen Tag mit mir schnäbeln.

Noch ein Graupapagei namens Koko ist hier. Wenn er Krach macht und ich mit ihm schimpfe, guckt er mir ins Gesicht, sagt "pschscht" Leiser!" und nennt sich selber "Frechdachs". Völlig zu Recht, denn wenn die beiden Nymphensittichdamen Gaia und Gimli lärmen, schimpft er mit ihnen.

Graupapageienmädchen Heidi ist wieder da! Sie freut sich immer sehr über "graue Gesellschaft". Sie ist die "Henne im Korb" und hat Pieter und Theo neben sich wohnen. Pieter ist von ihr sehr angetan. "Sooooooo heiss" sagt Heidi und setzt einen Stöhner dahinter.
Seit sie im Fernsehen die Blaustirnamazone Jacko "Hänschen klein" hat singen hören, übt sie fleissig: "Hänschen…klein…ging allein…hinein… guuuuute Nacht!"
Sie weiß, dass sie das "Zuckerpuppele" ist.

Wenn Rudi badet, steckt er alle damit an. Geduscht zu werden reicht ihm nicht, nein – er muß sich in sein frisches Trinkwasser setzen, alles ausbreiten, was er hat und damit das halbe Zimmer unter Wasser setzen. Auch Mohrenkopfpapagei Hyronimus und Rüppelspapagei Pedro sitzen nun in ihrem Trinkwasser. Splish splash – eine Badeparty sozusagen

Gelbstirnamazone Rico singt mit mir in den höchsten Tönen mit, und die Nymphen-Adonisse Jamili und Kiri reagieren auf die Amselgesänge von draussen und flöten mit.
Graupapagei Theo mag kein Obst. Aber er freut sich auf die Fütterungszeit und flötet: "Komm, kochen! Hast du Hunger?" Mit viel Glück nimmt er mal eine Traube aus meiner Hand und kommentiert das so: "Mmmmmhhh! Schmeckt gut!"
Auch Graupapagei Vasco mag kein Obst. Die Banane, die ich ihm trotzdem täglich anbiete, schmeisst er in sein Trinkwasser und macht sich einen Spaß draus.

Manch Papagei schreddert mit Vorliebe seinen Bodenbelag, um dann genüsslich die sauber glänzende Fläche darunter in grün/braun/weißer Farbe einzuklecksen!
Für den Gefiederten ein Riesenspaß – für mich eine wahre "Drecks"-Arbeit.
Da bin ich oft sehr dankbar, wenn mein Roland mir hilft und den Graffity-Künstler solange ablenkt und bespaßt, bis ich alles wieder sauber habe.

Überhaupt sei hier mal endlich meine zweite Hälfte Roland erwähnt!
Er hilft beim Äste sägen und einklemmen, Geier ablenken und er kümmert sich auch liebevoll und die kleinen Wildvogelkinder, wenn ich mal nicht da bin.
Ein dickes Dankeschön – längst überfällig – an Roland!

Nochmal ein dickes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an all meine Kunden und Vogelfreunde! So viele haben mitgeholfen, aus dem fünfjährigen Vogelpensions-Jubiläum ein tolles Fest zu machen. Viele liebe Karten und Geschenke, Wildvogel-Spenden, mitgebrachte Kuchen und Salate, helfende Hände und fröhliche Gesichter haben mir einen unvergesslich schönen Tag bereitet. Da macht es Spaß, weiterzumachen – und sich schon aufs 10-jährige Fest zu freuen! Ich danke euch allen!

Weiter geht's mit Vogelgeschichten…
Für Nymphensittich Chico haben wir seine Voliere oben mit Zewa ausgepolstert, denn Chico ist ein Nagetier. Dieses Jahr ist er zudem arg gebeutelt von einer Mauser. Jetzt bekommt er von uns eine neue Mietwohnung, die er nicht mehr völlig zernagen kann.

Vor einem Kakadu-Schnabel sollte man stets ordentlich Respekt haben.
Trotz aller Vorsicht hat er mich erwischt, der Gelbhaubenkakadu Schorschle!
Obwohl mir nicht feindlich gesonnen, war er wohl schlecht drauf und hat mir einen Büschel Haare ausgerissen. Zum Glück hab ich noch ein paar mehr davon…

Ganz selten kann es in einer Vogelpension auch vorkommen, dass ein Vogel derart trauert und fremdelt, dass er nichts fressen mag. Das kann zwei Tage lang dauern und ist meistens bei den Sensibelchen, den Grauen, so.


Panama-Amazone Hansi hat alles übertroffen und mir 4 Sorgentage beschert!
Ich betüttelte den armen Leidenden, redete beruhigend auf ihn ein und hielt ihn einigermassen mit Leckerlis "am Leben", die ich meinen Amazonen nie geben würde (zu reichhaltig). Das Einzige, was Hansi ab und zu mal annahm, waren Walnüsse, Trauben, etwas Käse und Butter vom Knäckebrot – völlige No-gos eigentlich bei uns! Aber so war wenigstens ein bisschen was in dem kleinen Bauch.

Und dann, am 4. Tag, stürzte sich Hansi plötzlich auf eines seiner überall im Käfig verteilten Futternäpfe – und fraß, als ob es kein Morgen gäbe!
Ich möchte nicht wissen, wie viele graue Haare mich das gekostet hat :-)

Jeden Abend sage ich zu jedem einzelnen anwesenden Papageien "gute Naaacht"!
Aus der Ecke von Max und Jakob kommt noch ergänzend "schlaf gut!" und ein paar Küsschen hinterher. "Schlaf gut" wünscht mir auch Graupapagei George lautstark jede Nacht. Höflich geht's bei uns zu, gell :-)

Kanarienvogel Caruso – unser kleinster Gast – ist ein ganz besonderes Wesen!
Man meint ja immer, nur die Großpapageien seien intelligent und können mit uns Menschen kommunizieren. Aber weit gefehlt!
Dieser kleine Kanari sitzt direkt vor meinem Gesicht, schaut mich aus seinen Knopfäuglein an – und augenblicklich verstehe ich, was er mir mitteilen will.
Auch an der Art, wie er pfeift und singt, kann ich erkennen, ob ihm etwas fehlt oder für ihn alles okay ist. Ein aussergewöhnliches, kleines, liebenswertes Tier!

Aber auch meine Erfahrung mit all den Wildvögeln hat mir gezeigt, dass wir die Kleinsten unter den Piepmätzen meistens völlig unterschätzen. Sogar völlig wilde Vögel kommunizieren oft mit uns Menschen!
Ich habe das schon einige Male z.B. bei Hausrotschwänzchen erlebt: Sie bitten uns sogar um Hilfe, wenn ihre Kleinen in Gefahr sind. Nur erkennen das die meisten Menschen nicht, weil sie mit sich selbst und ihresgleichen zu sehr beschäftigt sind.

Heute sind drei Krummschnäbel gleichzeitig in eine Voliere eingezogen, eine WG sozusagen. Eigentlich besteht die WG ja sogar aus 5 Tieren, aber eins ist woanders untergebracht, und eins erst in Planung…
So wohnen nun grad die zwei Amazonen Calimero und Lolita zusammen mit Graupapagei Cerubin. Der dicke Calimero ist der Mittelpunkt und die gute Seele der Bande; er sitzt chefmässig immer in der Mitte und alle orientieren sich nach ihm. Sie vermissen ihr geliebtes Fraule und ich werde ganz schön misstrauisch beäugt…. Na ja… das Fraule ist blond, und ich bin dunkel… das kann ja kein Ersatz sein :-)

Last but not least haben wir für zwei Monate die süße grüne Kongodame Nana bei uns als Gast. Während ihre Besitzer Weihnachten und Neujahr am anderen Ende der Welt feiern, feiert Nana bei uns schwäbische Weihnachten. Jeder Vogel wird wieder ein besonders Leckerli bekommen.
Pfeifen und Weckerklingeln sind Nana's Lieblingstöne. Sie duldet unsere verfressene China, die ständig auf Nana's Käfig sitzt und versucht, deren Knabberstange zu stehlen. Aber wohler fühlt sie sich im Moment mit Graupapagei Pieter als Nachbarn. Der ist ruhiger und vor allem nicht so verfressen :-)
Nana wird in der nächsten Zeit noch einige Vögel kommen und gehen sehen,
und das wird für sie sicher auch ein großes Abenteuer.

Mein persönliches Abenteuer wird im Januar 2013 sein, denn dann kommt zum ersten Mal Gelbbrustara Pablo zu uns als Gast! Diese Geschichte gibt's dann beim nächsten Mal :-)

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