Was bisher war Teil 3

Ein buntes Jahr voller Emotionen neigt sich dem Ende zu!
Ein lustiges, spannendes, anstrengendes, aber auch trauriges Jahr.

Natürlich waren meine Unterhaltungskünstler wie jedes Jahr zahlreich vertreten! Allen voran, wie könnte es anders sein: Pedro.
Jeder sollte einen Pedro haben.
Da wird gemeinsam gehustet, geniest und geröchelt. Draussen wechselt
Roland die Reifen, die Tür zum Papageienzimmer steht offen und die Sonne spaziert herein. Pedro wechselt mit und bohrt mit dem Akku-Schrauber!
Sein neuester Spaß: Näpfe rausschmeissen. Mit Inhalt, versteht sich.
Das ist nicht nur ein donnerndes Getöse, sondern es steht dann auch alles unter Wasser….

Graupapageienjungmann Koko hat eine hübsche, kleine Timneh-Dame zur Frau bekommen und platzt fast vor Stolz. Sie ist eine rassige Spanierin und kommt aus Teneriffa!
"Zwick-zwack" sagt er keck und versucht, das Selbige an mir auszuprobieren.
Wenn er seine 10 Minuten hat, tobt und schreit, kommt mittendrin ein energisches "Jetzt ist Schluss!! Schluss!!!" – um gleich anschließend wieder weiterzumachen.
Und klug ist er, der Koko. Als ich ein geschreddertes Spielzeug, das am Boden lag, wieder kunstvoll ans Gitter knüpfe, meint er "neues Spielzeug!"
Schlau, oder?
Nachbar Theo - seines Zeichens ebenfalls Graupapagei - meint "jaaaaaaaaa"!
Er ist ein Headbanger und voll dabei, wenn ich zur Musik tanze.
Blaustirnamazone Fritzle staunt ob so viel Gesprächigkeit.

Bubi und Pauli sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Bubi ist mein Knuddelvogel des Jahres! Keinen kann man so schön am Bäuchlein kraulen wie ihn. Die beiden mögen sich und kraulen sich auch gegenseitig, immer schön zu sehen.
Gelbhaubenkakadu Ronny kann nicht ohne seine bunten Glasmurmeln.
Und Nymphensittich Chico braucht sein Handy. Er ist ein galanter Charmeur.
Und was sonst noch so alles in unseren Käfigen und Volieren hängt – es ist alles dabei, angefangen vom Gummi-Huhn bis zum Wanderschuh! Der Spielmöglichkeiten gibt's keine Grenzen.

Gelbhaubenkakadu Schorschle flirtet mit geneigtem Köpfchen und aufgestellter Haube. Er hängt sein Füßchen aus dem Gitter und versucht mich damit zu angeln!
Sein Kollege, die Amazone Bibi, macht einen auf Tarzan – zumindest kann sie den berühmten Ruf.

Das Säubern der Volieren und Füttern der Tiere ist für mich ja immer ein bisschen wie ein Vergnügungspark – voller Spaß!
Da wird meine Arbeit kommentiert wie "Soooooo….. woll'n mer mal… Käfig putzen!
Altes Ferkel!" Und danach: "So, fertig! Sauber!"

Schorschle hat wie ein Biber seinen Ast durchgenagt, auf dem er gestern noch saß. Graupapagei Chico – einer meiner Schmuser – füttert mich und gibt herzerweichende Küsschen. Er schreddert mit Vorliebe Zeitungspapier, um es dann in seinem Wassernapf einzuweichen. Na, wem's schmeckt…
Auch Graupapagei Moritz meint es dieses Jahr gut mit mir und Vasco, ebenfalls Graupapagei, quietscht mit mir um die Wette.
Graupapagei Jaco begrüsst Graupapagei Pieter mit einem fröhlichen "kuckuck".
Pieter wiederum pfeift mir die phantasievollsten Melodien ins Ohr.

Ich habe Schluckauf, und Pedro hickst mit mir mit. Chico hält alles für ein lustiges Spiel und lacht sich kaputt.
Nymphensittich Jakob mimt den kleinen Tyrannen und ärgert seine Nymphendame Julchen, wenn er schlecht drauf ist.
Dieses Jahr sind auch zwei Kaninchen, Stupsi und Brauni, für ein paar Tage bei uns. Sie sorgen für schlaflose Nächte, weil sie nachts gerne herumtoben.

Gorbi und seine zwei Wellis, die "drei Piraten", sind auch wieder da.
Wenn Gorbi jemanden nicht mag – das sind die meisten Männer und damit auch Roland – mutiert er zum Hamster! Sonst plüschig und süß, bläst er sich dann völlig auf. Dann muß jeder, der grad dummerweise in seiner Nähe ist, seinen Missmut ausbaden.

Caruso, der kleine Kanarienvogel, piept zart mit seinem Nachbarn, einem Amselkind, das wir gerade päppeln. Caruso liebt Chicoree über alles.
Auf eben dieses Amselkind ist unsere Gelbwangenamazone Chico eifersüchtig!
Ich trage es ja auch ständig mit mir herum.
Wie soll Chico auch wissen, dass das Kleine in seinem so jungen Alter schon schwer verletzt war, Medikamente bekommt und daher besonders viel Zuwendung braucht?

Bei Otto und Heidi ruft es unentwegt "Urlaub! Urlaub! Urlaub bei Chico und China! Schöööööööön!" Wenn das mal nicht ein tolles Lob ist?
Die beiden Rosellas Frido und Burny dürften in diesem Jahr die buntesten Vögel bei uns gewesen sein. Und die exotischsten wohl die drei Rostkappenpapageien Frosch, Grenouille und Wilson. Sie kommen immer aus Frankreich zu uns und sind eine niedliche, kleine Familie: Vater, Mutter, Sohn.

Gelbscheitelamazone Flora ist das einzige weibliche WG-Mitglied zur Zeit unter 9 Männern! Quasi das Huhn im Korb.
Und von diesen 9 Männern sind 3 wuschig… Flora übrigens auch….
Schön für mich, denn dann darf ich streicheln und knuddeln ohne Ende!
Seit Pedro hier ist, hat sich sogar Graupapagei George davon anstecken lassen – der sonst eher zurückhaltend ist.

Ganz disharmonisch dagegen meine beiden eigenen Amazonen! Sie können grad gar nicht miteinander. Ich lasse sie sogar getrennt fliegen, sonst fliegen die Fetzen. Alle zusammen sind wir aber eine tolle Familie, die Vögel und wir zwei Menschen.
Diesmal sind auch einige Sittiche bei uns, zur großen Freude von Toc, unserem 32jährigen Greis. Jaaaaaa – er lebt noch.

Und noch eine lustige Anekdote:
Eines Abends kamen wir spät nachts von Freunden nach Hause und wunderten uns, dass aus dem Papageienzimmer Laute kamen! Sonst ist bei Dunkelheit alles still und schläft friedlich.
Als ich hineinging, flötete mir ein "Gute Nacht! Schlaf gut!" von Graupapagei George entgegen – auch alle Anderen schienen wach zu sein.
Was war geschehen?
Man sollte es nicht glauben – ich hatte das Haus verlassen, ohne mich von jedem Einzelnen zu verabschieden, wie ich es immer tue. Ich hatte es vergessen.
Das war der Grund, weswegen "meine" Süßen nicht beruhigt schlafen wollten!
Als ich meine Pflicht dann ausgiebig nachholte, war alles wieder gut!

Mit das Schöne bei einer Vogelpension ist ja, dass man so manches Tier großwerden sieht und die Entwicklung mitverfolgen kann. So ist z.B. aus dem rüpelhaften Otto ein galanter Schmeichler geworden, der seine Heidi umgarnt.
Wir Menschen sind da überflüssig.

Doch wo es Schönes gibt, ist immer auch Trauriges.
So muß ich mich dieses Jahr von einigen "meiner" Vögel verabschieden.
Sie leben nun woanders und ich werde sie wohl nie wieder sehen.
Ihnen möchte ich hier ein kleines Denkmal setzen.
Allen voran die Graupapageien Heidi und Otto, die nun in einem großen Schwarm leben und dort glücklich sind. Ich habe die beiden aufwachsen sehen und all die Jahre viele tolle Stunden mit ihnen verbringen dürfen. Sie fehlen mir sehr.
Macht's gut, Heidi und Ottole! Ich werde euch nie vergessen!

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